Abschied

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

Ach Gott,

warum muss es schon wieder vorbei sein.

Unsere gemeinsame Zeit ist immer nur so kurz.

Dann ist das Wochenende wieder rum.

Es fällt mir schwer immer wieder „tschüss“ zu sagen.

Ich möchte den Alltag miteinander teilen und das nicht nur am Telefon.

Ich möchte, dass jemand da ist, wenn ich nach Hause komme.

Ich möchte für jemanden da sein, wenn er nach Hause kommt.

Zeige uns einen Weg die Zukunft gemeinsam an einem Ort zu gestalten.

Guter Gott,

meine Oma ist nicht mehr dieselbe.

Die Krankheit nimmt jeden Tag ein Stück ihrer Persönlichkeit mit.

Jeden Tag muss ich von einem Teil meiner Oma Abschied nehmen.

Das fällt mir so schwer.

Sie wird mir keine Pfannkuchen mehr backen können.

Sie wird mir keine Geschichten von Opa mehr erzählen können.

Sie erkennt mich nicht mehr.

Ich nehme Abschied, jeden Tag, und heiße damit jeden Tag mehr meine Erinnerungen willkommen.

Lieber Gott,

das Abschlusszeugnis ist noch frisch in meiner Tasche.

In ein paar Tagen beginnt meine Ausbildung.

Dafür ziehe ich in eine fremde Stadt.

Dann ist keiner zu Hause, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.

Die Brote für die Pause muss ich mir selber machen.

Aber ich kann auch alles selber entscheiden.

Muss keine Rücksicht nehmen.

Kann meinen eigenen Rhythmus und Lebensstil finden.

Abschied von gestern – Respekt vor und Vorfreude auf morgen – Mut für heute.